Installation »sorg IV«

2017
170 × 100 × 100 cm
Reispapier
Preis auf Anfrage
Foto © Anna Mauer

Diese Installation ist die Weiterentwicklung von »sorg I« aus dem Jahr 2014. Sie basiert in der Ausführung auf sorg III, die ich im Sommer 2016 auf einer Weide im Allgäu gezeigt habe. Die Trauer um meinen Vater hat sich mit den Jahren verändert. Sie ist leichter und heller geworden. Ich vermisse ihn auf eine neue Art. Geblieben ist eine Verletzlichkeit und Sensibilität, die mich im Alltag begleitet. Mit sorg III dachte ich, die Reihe abgeschlossen zu haben. Aber die Ereignisse im Jahr 2017 mit der Erfahrung, beinahe einen weiteren geliebten Menschen zu verlieren, zeigen dass sorg uns immer begleitet. Diese vierte Installation hat ihren Schwerpunkt in unserer Verletzlichkeit, in der völligen Hilflosigkeit angesichts schwerer Schicksale, die uns dünnhäutig ungeschützt zurücklassen.

Installation »sorg IV«

2017
Ausstellungsansicht mit »Quadratserie« und »leaving traces«
Stadtgalerie Bad Soden am Taunus, 2017
Foto © Anna Mauer

Zwischen der Installation »sorg« 1 und 4, die Sie heute sehen, liegen drei Jahre. Die Form, die die Künstlerin ihrem Thema, der »Trauer« gibt, hat sich verwandelt. Aus den dunklen vertrockneten, in sich zusammen gekrümmten kleinen Figuren ist ein heller transparenter »Körper« geworden. Seine dünne Haut aus Reispapier ist verletzlich. Völlig ungeschützt hat Katja von Ruville ihn vor uns in den Raum gestellt und stellt uns damit vor die Wahl: wie wollen wir mit diesem fragilen Objekt umgehen? Die Versuchung, das zarte Material anzufassen, zu prüfen und damit womöglich zu zerstören ist groß.
Vroni Schwegler, Auszug aus der Rede zur Ausstellung »Jetzt erst recht« in der Stadtgalerie Bad Soden in 2017